Die Psychoanalyse widmet sich dem Unbewussten, also dem Erleben, das sich unbekannt und verborgen anfühlt oder gänzlich verdrängt ist. Während einer analytischen Behandlung aber, macht es sich in der Beziehung zum Therapeuten bemerkbar: in Versprechern, Verneinungen, Träumen, Witzen, Verwechslungen, Gesten, im Vergessen, Vertauschen, dem Tonfall und im Strom der Ideen und Einfälle während einer Therapiestunde. Das Unbewusste zeigt sich aber auch in dem, was unsagbar scheint oder noch nie ausgesprochen wurde.
Das Unbewusste hören
Der Psychoanalytiker hört diesem Unbewussten zu und bespricht mit dem Patienten, was er jenseits der Worte noch gehört hat. Der Patient reagiert darauf und versucht während der Behandlung alles das zu sagen, was ihm gerade in den Sinn kommt.
Symptome verstehen, Leidensdruck mildern
Wenn psychischer Schmerz den Alltag belastet, kann eine psychoanalytische Behandlung helfen, die innere, verborgene Dynamik quälender Zustände innerhalb der analytischen Beziehung zu verstehen, zu lindern oder aufzulösen.
Unbewusste Konflikte, Gefühle und Beziehungsstrukturen können so nach und nach verarbeitet werden. Dadurch entsteht neues Erleben und neues Wissen.
Neues Erleben
Oft schärfen Perspektivenwechsel im Verlaufe der Therapie die eigene Wahrnehmung und fördern die Persönlichkeit. Patienten fühlen sich stabiler, weil sie ihr psychisches Gleichgewicht verbessern und entwickeln mehr Ausdrucksfähigkeit und Lebendigkeit.
Beide Verfahren, Psychoanalyse wie psychoanalytische Psychotherapie, sind aber nicht nur für diejenigen geeignet, die akuten Leidensdruck durch Depression, Erschöpfungszustände, Angst, traumatische Erfahrungen, sexuelle Probleme, Sucht, Zwang oder Belastungen in Beziehungen und am Arbeitsplatz verspüren: Eine psychoanalytische Behandlung ist auch dann sinnvoll, wenn sich Menschen blockiert fühlen und sich weiter als bisher möglich entwickeln möchten.
Psychische Entwicklung und Veränderung
Neben der Erforschung und Linderung der Symptome gibt eine psychoanalytische Behandlung Raum für die psychische Entwicklung. Sie fördert Ausdrucksvermögen, Kreativität und Wahrhaftigkeit. Dazu tragen auch die Rahmenbedingungen bei, unter denen Patienten über ihre Anliegen, Ideen und bewussten wie unbewussten Phantasien sprechen und nachdenken. Eine tiefgreifende und anhaltende Veränderung des seelischen Erlebens ist vor allem durch die kontinuierliche und hochfrequente Behandlung möglich.
Feste Zeiten, gesicherter Rahmen
Es gibt feste und regelmäßige Termine, die nicht nur in Krisen als haltend erlebt werden. Die Regelmäßigkeit begünstigt eine Wahrnehmung und Reflexion, die den Fluss des psychischen Erlebens aufgreift. Sie regt die Verarbeitungsvorgänge an und fördert die Beziehungsfähigkeit.
In der Regel findet die Therapie zwei Mal pro Woche im Sitzen oder vier Mal pro Woche im Liegen statt.
Gerade die hochfrequente Behandlung macht Dynamiken der psychischen Prozesse deutlich und wirkt sich nachhaltig aus.
Mit den wachsenden Erfahrungen des frei assoziativen Denkens und Formulierens, werden Phantasien, Stimmungen, Körpergefühle und Leidenszustände in ihren unbewussten Bedeutungen zugänglich. Dafür braucht es eine geschützte und gesicherte Atmosphäre. Für den Therapeuten gilt darum die gesetzliche Schweigepflicht gegenüber Dritten.
Psychoanalyse
Die Psychoanalyse, ursprünglich eine von Sigmund Freud entwickelte Erkenntnismethode zur Erforschung seelischer Vorgänge, findet drei bis fünf Mal pro Woche à 50 Minuten statt. Dabei kann die Couch verwendet werden. Wann eine psychoanalytische Psychotherapie und in welchem Fall eine Psychoanalyse indiziert ist, hängt von einer Reihe von Faktoren wie Krankheitsgeschehen und Lebensumständen ab, die in den Erstgesprächen geklärt werden.
Psychoanalytische Psychotherapie
Die psychoanalytische Psychotherapie findet zwei Mal pro Woche à 50 Minuten im Sitzen statt.